Milchzähne haben eine wesentliche
Bedeutung auf dem Weg zur Entwicklung gesunder bleibender Zähne. Sie
haben sehr lange eine Platzhaltefunktion , die durch Karies und
Verletzungen häufig gefährdet wird.
Karies im Milchgebiss entsteht wie beim
Erwachsenen wenn die Zähne leicht vergärbaren
Kohlehydraten und bakteriellem Zahnbelag ausgesetzt sind.
Das Hauptbakterium nennt man streptococcus mutans. Dieser
Keim wird schon von der Mutter, die den
heruntergefallenen Schnuller ihres Säuglings durch
abschlecken reinigt, übertragen. Besonders anfällige
Zähne im Milchgebiss sind die Schneidezähne -
Nuckelflaschensyndrom- sowie die Grübchen und Rillen der
Milchmahlzähne.
Kariesvermeidung:
Mindestens 2 mal täglich Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta -
Kontrolle durch die Eltern. Ein gutes und für Kinder
lustiges Hilfsmittel dazu sind Plaque - Färbetabletten.
Die Verwendung von Zahnseide sollte bereits spielerisch
von den Kindern erlernt werden.
Ein sehr wirksames Hilfsmittel in der
Kariesprophylaxe bei Kindern sind Fluorlack und
gegebenenfalls Fisurenversiegelung durch den
Zahnarzt.
Als Füllungsmaterialien bei der
Kariesbehandlung können anstelle von Amalgam die
sogenannten weissen Füllungen (Composite und
Glasionomerzmente) empfohlen werden.
Besondere Aufmerksamkeit ist den
ersten bleibenden Zähnen zu geben, weil der gerade
durchbrechende Zahn hoch kariesanfällig ist.
Ein neuerliches erhöhtes Kariesrisiko findet man dann in der Pubertät.
Besonders die seitlichen Milchzähne -
also 3, 4 und 5, werden auch als Stützzone bezeichnet
und haben Platzhaltefunktion für die ihnen nachfolgenden
Zähne des bleibenden Gebisses. Um bei vorzeitigem
Milchzahnverlust besonders in dieser Stützzone
ungünstigen Wanderungen und Platzmangel im bleibenden
Gebiss vorzubeugen, sollten kurzfristig sogenannte
Platzhalter", das sind kleine
kieferorthopädische Apparaturen eingesetzt werden. Mehr
über Regulierungen jedoch ein anderes Mal.
Nicht vergessen sollte man auch, dass
unbehandelte kariöse Läsionen wie beim Erwachsenen
allgemeinmedizinische Krankheiten auslösen können. Und
nicht zuletzt fühlt sich ein Kind mit schönen Zähnen
zufriedener.
|